Arbeitszeugnis für Praktikum und Führungskraft

Jeder Arbeitnehmer, der seinen Job wechseln möchte, hat das Recht auf ein Zeugnis, welches ihm und dem neuen Arbeitgeber sein Qualifikation bescheinigt. Arbeitszeugnisse enthalten aber auch Informationen über die ausgeübte Tätigkeit und das persönliche Verhalten im Unternehmen.

Nun ist es aber so, dass kein Arbeitnehmer in Deutschland ein schlechtes bzw. negatives Zeugnis bekommen darf, auch das ist gesetzlich geregelt. Sollte trotzdem etwas Negatives im Arbeitszeugnis stehen, so hat der Arbeitnehmer das verbriefte Arbeitsrecht, solange vor Gericht zu ziehen, bis die Defizite beseitigt sind.

Daraus ergibt sich die Frage, wie kann dann der Arbeitgeber die Arbeitskraft bewerten? Aus diesem Grund gibt es verschiedene Codes ähnlich den Geheimcodes, die dem neuen Arbeitgeber wichtige Informationen liefern sollen. Dieser Geheimcode dient als Vorlage für das Bewertungssystem von sehr gut bis ungenügend für die Tätigkeit und die soft Skills der Arbeitnehmer.

Beispiel für ein Arbeitszeugnis downloaden!

Arbeitszeugnisse und Geheimcodes

In Arbeitszeugnissen werden oft bestimmte Formulierungen verwendet, die eine versteckte Bedeutung haben können. Diese Geheimcodes können sowohl positive als auch negative Aspekte der Arbeitsleistung oder des Verhaltens eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin subtil kommunizieren. Hier sind einige Beispiele für mögliche Geheimcodes in Arbeitszeugnissen:

Positive Formulierungen:

  • „Stets zur vollen Zufriedenheit“
    Diese Formulierung deutet auf eine überdurchschnittliche Leistung hin und ist sehr positiv.
  • „Hat die ihm/ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt“
    Ähnlich wie die vorherige Formulierung, signalisiert diese Aussage eine sehr gute Leistung.
  • „Besitzt ein ausgeprägtes Fachwissen“
    Hiermit wird betont, dass der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin über ein hervorragendes Fachwissen verfügt.
  • „War stets sehr engagiert und motiviert“
    Dies deutet auf hohe Einsatzbereitschaft und Engagement hin.

Neutrale/Formale Formulierungen:

  • „Er/Sie hat die Aufgaben zu unserer Zufriedenheit erledigt“
    Diese Formulierung ist neutral und sagt, dass die Aufgaben wie erwartet erfüllt wurden.
  • „War stets pünktlich und zuverlässig“
    Dies betont grundlegende Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.

Potenziell negative Formulierungen (Achtung: können auch neutral gemeint sein):

  • „Hat sich bemüht, die gestellten Aufgaben zu erledigen“:
    Dies kann darauf hindeuten, dass die Leistung unter den Erwartungen lag.
  • „Konnte sich schnell in neue Aufgaben einarbeiten“:
    Dies könnte bedeuten, dass die Einarbeitungszeit länger als erwartet war.
  • „War stets freundlich und kollegial im Umgang“:
    Dies könnte darauf hindeuten, dass die fachliche Leistung nicht im Vordergrund stand.

Diese Codes in den Bewertungsunterlagen sind sehr vielschichtig und für Laien teilweise nur sehr schwer zu deuten. Es gibt aber auch ziemlich triviale Vorlagen zur Bewertung.

Es wird deutlich, dass der Bewertungsgrad für einen Außenstehenden sehr schwer zu deuten ist. Teilweise hängt der Beurteilungsunterschied aber nur an einem einzigen Wort.
So, wie das Wort „stets“. Taucht dieser Begriff im Satz auf, ist mit einer Beurteilung von „Gut“ bis „Sehr gut“ zu rechnen. Es gibt aber auch Wörter in Arbeitszeugnissen, die es im eigentlichen Sinne gar nicht gibt, beispielsweise das Wort „vollsten“. Es steht für die Note „Sehr gut“, wie bei der Formulierung „zur vollsten Zufriedenheit“. Das Wort gibt es aber im eigentlichen deutschen Sprachgebrauch nicht.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation von Formulierungen in Arbeitszeugnissen oft von individuellen Kontexten und Unternehmen abhängig ist. Ein spezifischer Satz kann in einem Unternehmen eine andere Bedeutung haben als in einem anderen. Daher ist es ratsam, bei Unsicherheiten bezüglich des Zeugnisses rechtlichen Rat einzuholen.

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